Spielen in und um Werne

Schwarmfinanzierung (Teil 1): Grundlagen Crowdfunding

Heutzutage finden viele Spiele ihren Weg in die Spieleregale über Crowdfunding. Ich möchte einen Blick auf diese Art der Finanzierung werfen und von meinen Erfahrungen berichten. Dies werde ich auf mehrere Artikel in den nächsten Tagen/Wochen aufteilen, um keine Textwüsten zu produzieren.

Was ist Crowdfunding?

Bei Crowdfunding geht der Hersteller eines Spiels nicht zu einem bekannten Verlag, sondern wendet sich an die Spieler. Er stellt seine Spielidee vor, hat vielleicht erste Bilder von Prototypen oder ein Regelwerk und versucht so, die Spieler zu überzeugen. Diese geben ihr Geld dem Hersteller, damit dieser es produzieren kann. Als Belohnung für dieses Engagement bekommen die Spieler eine Gegenleistung, zumeist das Spiel, wenn die Produktion durch ist.

Dabei ist folgendes zu beachten: die Finanzierung ist nur erfolgreich, wenn insgesamt eine bestimmte Summe erreicht wurde, andernfalls bekommen die Spieler ihr Geld zurück. Häufig arbeiten die Hersteller auch mit sogenannten „Stretch Goals“. Dabei wird das Spiel entweder erweitert oder verbessert, sofern eine bestimmte Summe oberhalb des Finanzierungsziels überschritten wird. So sollen die Spieler motiviert werden, weitere Spiele zum Finanzieren zu überreden.

Einige Beispiele für Spiele, die über Crowdfunding finanziert wurden.

Den Versand übernimmt meistens der Spieler, was je nach Standort des Anbieters schon ein sehr wesentlicher Betrag sein kann. Ob dieser der Gesamtsumme zugeschlagen wird oder nicht, unterscheidet sich von Projekt zu Projekt. Inzwischen gibt es auch einige Projekte, die Einfuhrsteuern ebenfalls auf die Spieler abwälzen, so dass ein Spiel eventuell sehr teuer werden kann.

Wer jetzt genau aufgepasst hat: es handelt sich um eine klassische Vorfinanzierung. Statt zur Bank zu gehen, holt der Hersteller sich den Kredit beim Endkunden und hat gleichzeitig eine bestimmte Abnahmemenge sicher (und die zugehörige Gewinnmarge). Das Risiko des Scheiterns trägt im wesentlichen ebenfalls der Kunde. Schafft es der Hersteller nicht, das Projekt zu Ende zu bringen, ist das Geld futsch. Auch eine Verzögerung geht zu Lasten des Spielers.

Der Vorteil für den Spieler ist dennoch vorhanden: er bekommt als einer der ersten ein tolles Spiel, eventuell sind auch einige Extras dabei, die nur im Rahmen des Crowdfundings ausgegeben werden. Viele so finanzierte Spiele sind auch eher Nischenspiele, die es über einen großen Verlag wahrscheinlich nicht in die Regale schaffen würden. Und letztlich gewinnen einige Spiele auch nach der Auslieferung an Wert, so dass mancher Spieler ein Geschäft wittert.

Unterm Strich sollte man eins festhalten: da Crowdfunding immer mit einem Grundrisiko des Verlusts behaftet ist, ist es kein klassischer Kauf und sollte deshalb auch nur mit Mitteln betrieben werden, deren Verlust man verkraften kann.

Wo kann ich Crowdfunding betreiben?

Inzwischen gibt es viele Plattformen, die Crowdfunding anbieten. Für uns Brettspieler dürfte Kickstarter der größte Markt sein, für Lokalisierungen ist die Spieleschmiede der erste Anlaufpunkt.

Welche Erfahrungen ich mit der Schwarmfinanzierung gemacht habe, erzähle ich bald im nächsten Teil.

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